Geschichte Flugplatz Eger / Cheb
Der erste Flugplatz Eger / Cheb wurde im Jahre 1916 - 1917 von der Stadt Eger auf ihrem Grundstücken auf der Grundlage von Vereinbarungen der österreichisch-ungarischen Armee gebaut. Mit der Planung und der Umsetzung wurde nach Beschluss des Egerer Stadtrats der Architekt und Baumeister Pascher betraut. Ab 1.Juli 1917 platzierte hier K.u.K. Luftflotte die Einheit "Fliegeretappenkompanie Nr. 16" (Flek 16).
Nach der Entstehung der Tschechoslowakische Republik im Jahre 1918 ist dieser der Einzige Flugplatz auf dem gesamten Gebiet der Republik und die einzigen verwendbaren Flugzeuge sind gerade hier befindlich gewesen. In Eger sind danach Flugschulen fuer Piloten, Mechanikem usw. Gegruendet. Fuer die Zeit des Bestehens der Flugschule sind hier hunderten von Piloten und Beobachter ausgebildet worden.
Seit dem Jahre 1928 sind hier die Einheiten des 1.Flugregiments TGM platziert worden u.zw. Jagdgeschwader Nr. 31 und 32.
Spaeter kamen Beobachtungsstaffel Nr. 4 und 6. dazu. In der Zeit der verschlechterung deutsch-tschechischen Beziehungen entstant in Eger die erste Gendarm-Flugwache die hier bis zum Mai 1938 taetig war.
Nach der Muenchener Abkommen, wo Eger Reichsstadt geworden ist, machte die Luftwaffe einen Fliegerhorst daraus. Als erste war hier II./JG 135 platziert, II./JG 333 gegruendet und auch die Flugschule FAR 63 war hier zu Hause.
Anschlisend wurde in Eger weitere Jägereinheit gegründet, u.Zw. JG 333 mit Staffel 4, 5, 6 und Stab. Damals war hier auch H.Göring zu Besuch.
Am 13 Oktober 1938 landete hier auch Luftschiff D-LZ 130 "Graf Zeppelin II".
Weitere, hier stazionierte Einheit war II. Gruppe Ergaenzungs Transportgeschwader, welche anfangs 1944 weggezogen ist.
Im Jahren 1944-45 wurde Fliegerhorst Eger zum letzten Stuetzpunkt fuer die 4000 Flieger, Mechanikem und Hilfspersonal ROA (Russische Befreiungsarmee) des General Vlasov, die den Fliegerhorst kurz vor ankunft der Amerikaner verlassen haben.
Dieser Flugplatz ist am 29. Apríl 1945 vollkommen zerstoert worden, wenn um ihn einen starken Kampf US 97. Infantfy Division und 2. Panzerdivision SS mit Wehrmacht fuehrten.
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Zweite egerer Flugplatz mit Betonpiste 1400m lang und 53m breit war zwischen den Jahren 1939 – 1943 gebaut und disente als Fabrikfugplatz fuer die Fabrik „Flugzeugwerk Eger GmbH“ (FWE). Erste, in FWE produzierte Flugzeug war Bomber Heinkel He-111.
Weiter folgte straegische Bomber Heinkel He-177 „Greif“. Zuerst Umbauten und später auch Neubauten He-177 A5.
Nur kurze Zeit produzierte man bei FWE Nachtjäger Heinkel He-219, welche schon einen Radar trug.
Ab Mitte 1944 produzierte FWE den ersten Düsenjäger der Welt - Messerschmitt Me-262 „Schwalbe“ u,zw. Aufklärer Me-262 A1a/U3 und Jäger Me-262 A1a.
Seltsam war die Umbau He-177 A5 auf He-177 B5. Diese Maschine sollte als Musterstück fuer Produktion aus Eger ohne zwischenlandung nach Japan fliegen.
Am 3.Februar 1944 landete auf dem Fabrikflugplatz ein beschädigte amerikanische Bomber
B-24 H Liberator. Nach eine Reparatur in FWE diente er bis kriegsende bei Luftwaffe in KG-200 als Transportflugzeug..
In Februar und April 1945 war die Fabrik und Flugplatz schwer bombardiert. FWE wurde völlich zerstört und Flugplatz schwer beschädigt.
Nach den Krieg war Flugplatz repariert und tätig hier war Aeroklub Cheb. Gleichzeitig bereitete man eröffnung auch für internazionalen flugverkehr. Dazu kam es nicht mehr, weil der Flugplatz die Tschechoslowakische Armee besetzte.
Zivilleben kam auf den Flugplatz erst nach der Wende zurück. Zuerst verschiedene Firmen mit Agrarfluzeugen und danach auch die Sportflieger. Im Jahre 1997 war Ultralight Club Cheb (ULC Cheb) gegründet. ULC Cheb bewirtschaftet dieser Flugplatz bis Heute und organisiert auch berühmten egerer Flugtage.
Die ganze Geschichte egerer Flugplätze ist im Buch "Chebská křídla v souvislostech" beschrieben. Diesel Buch mit mehr als 700 Fotos ist auf dem Flugplatz erhältlich.
Autor: Luděk Matějíček